Einmal lieben geht noch ist kein typischer Roman, sondern eine aus dem Französischen übersetzte Erzählung. Es ist eher ein Stück Literatur als Unterhaltung, ein Stoff, auf den man sich einlassen muss.
Die Geschichte von Rachel Corenblit, die sich als Kinderbuchautorin schon einen Namen machen konnte, erschien in Deutschland im Penguin Verlag. Die Rezensionen bei amazon sind durchwachsen, was der Erzählung jedoch nicht gerecht wird. Mehrmals wurde erwähnt, dass sich eine Leserin nicht in die Protagonistin habe einfühlen können.
Das liegt natürlich einerseits am Erzählstil, der eine gewisse Distanz erzeugt, andererseits an der Aufteilung der Geschichte in verschiedene Episoden, die jeweils einen der Versuche der Protagonistin Lucy beschreiben, den Mann fürs Leben, einen halbwegs annehmbaren Mann oder überhaupt einen Mann zu bekommen. Es sind alle Arten von Begegnungen dabei: Arrangierte und zufällige, skurrile und traurige, amüsante und desillusionierende.
Gleich zu Beginn von Einmal lieben geht noch wird Resümee über die bisherigen, misslungenen Versuche bei der Männerjagd gezogen. Anscheinend gibt es kein brauchbares Material auf dem Markt? Oder liegt es vielleicht an Lucy selbst, dass sie Mr. Right noch nicht gefunden hat? Als dann auch noch der Ex samt neuem Glück erscheint, ist Lehrerin Lucy der Verzweiflung nah.
Durch einen geschickten Wechsel der Perspektive wird an besonders wichtigen Stellen eine zusätzliche Tiefe erzeugt und auch für den einen oder anderen Überraschungseffekt gesorgt, wenn ein Kapitel noch einmal, diesmal aus der Sicht des Gegenübers geschildert wird.
Dieser Erzählung ist nicht romantisch, ja nicht einmal besonders hoffnungsfroh. Sie richtet ein Spotlight auf die nackte Wahrheit von Singles Mitte 30, inklusive der Torschlusspanik, der Selbstzweifel und dem kleinen Stück Hoffnung, an dem man nicht aufhört, sich festzuklammern.
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Daggi