In den vor-digitalen 90ern waren Literaturzeitschriften ein Must-have für jeden Schreiber. Dort konnte man seine Texte veröffentlichen, Schreibtipps bekommen, alle aktuellen Ausschreibungen und Wettbewerbe einsehen und sich insgesamt einen Überblick über die Autorenlandschaft machen. Ob Fanzine, Egozine, Magazin oder Meta-Magazin (ich erinnere mich an ein Autorentreffen in der tiefsten Pampa Deutschlands, wo irgendwie alle anwesend waren), für jeden war etwas dabei.
Die Schreibmaschine aus dem kleinen Charles-Verlag erinnert mich an diese Magazine (von denen viele immer noch auf dem Markt sind), es ist ein kleines Schatzkästchen für Schreiberlinge. Die Artikel reichen von Informationen über DKVZ Verlage (man kann es nicht oft genug sagen, bezahlt niemals Geld dafür, dass jemand euer Buch verlegt), über Marketingtipps, Schreibtipps, den Umgang mit Kritik und Hinweises zum Netzwerken und Recherchieren. Eine Buchhandlung wird vorgestellt, über Lyrik wird gesprochen und auch die optimale Gestaltung von Lesungen wird diskutiert. Garniert ist das Ganze mit ausgewählten Texten. Eigentlich erstaunlich, dass all dies in das dünne Heft passt.
Ich war am Anfang etwas skeptisch, ob Die Schreibmaschine mir einen echten Mehrwert bieten kann, nach dem Umblättern der letzten Seite kann ich aber sagen: Ja, das tut es. Ein engagiertes, schön aufgemachtes und gehaltvolles Magazin, dem ich viel Erfolg wünsche.
1 Kommentar